Als „Nongmingong“, zu Deutsch „Bauernarbeiter“, werden in der Volksrepublik China ländliche Wanderarbeiter bezeichnet – das sind jene Arbeitnehmer, die aus den ländlichen Gebieten Chinas kommen, um in den Städten zu arbeiten. Vom jahrzehntelangen Planwirtschaftssystem geprägt, ist der „Nongmingong“ ein typisch chinesisches Phänomen, ein Produkt der Industrialisierung und Verstädterung in der Volksrepublik China. Denn mit Beginn der Reform- und Öffnungspolitik Ende der 1970er und Anfang der 1980er Jahre sind die ländlichen Arbeitnehmer nicht mehr fest an ihr Ackerland gebunden. Die neue Freiheit der Marktwirtschaft erlaubte immer mehr ländlichen Arbeitskräften die Auswanderung in die Stadt, um sich dort eine Arbeit zu suchen. Seitdem steigt die Zahl der Wanderarbeiter von Jahr zu Jahr. Laut Statistiken des Nationalen Statistikamtes waren im Jahr 2004 zuletzt insgesamt 120 Mio. ländliche Arbeitskräfte als Wanderarbeiter erwerbstätig.
Obwohl der Staatsrat Chinas Wanderarbeiter jüngst als „einen bedeutenden Bestandteil der Industriearbeiter“ bezeichnete, haftet dem „Nongmingong“ immer noch das Image eines „Bauern“ an. Seine Arbeit ist hauptsächlich hart, schmutzig, anstrengend und gefährlich. Häufig wird er Opfer von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten. Nach Angaben der Xinhua-Agentur kommen mehr als die Hälfte der von einer Berufskrankheit betroffenen Patienten und 90 Prozent aller tödlich verunglückten Arbeitnehmer ursprünglich aus ländlichen Gebieten. Dies haben auch Öffentlichkeit und Politik registriert. In den letzten Jahren sind von Seiten der Zentralen Regierung, aber auch von den regionalen Regierungen der Volksrepublik, verschiedene Maßnahmen eingeleitet worden, um die ländlichen Wanderarbeiter besser vor arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren zu schützen.
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